Zweite Mannschaft Alten Herren, kein Spielbetrieb, nur kicken. Klingt nach 90er-Jahre-Trikots mit Sammer-Flock, Dadjokes und einem für den BMI eher ungünstigem Spielzeit-zu-Thekenzeit-Quotienten.
Dabei ist der offizielle Name eine etwas unpassende Bezeichnung. Zum einen ging
das Team einst aus einer von einigen Widdersdorfern gegründeten Hobbymannschaft
namens „Dünamooh Seitenstecher“ hervor und trägt diesen Namen nach wie vor. Zum
anderen weist die Mannschaft eine breite Altersspanne auf.
Zugegeben - Copa, Kaiser oder King, natürlich in schwarz, sieht der Kunstrasen
in der LöWi-Arena in der Menge sonst nicht so oft. Natürlich gibt es aber auch
hier papageienfarbene Treter aus Hightech-Material, die Control und Performance
in wirklich jeder Spielsituation ermöglichen. Ein nicht nur modisch im
allerbesten Sinne buntes und zeitgeistiges Team also. Gen Z, Y und X, Neu- und
Alt-Widdersdorfer, Immis und Ur-Kölsche, Widdersdorfer und sogar Düsseldorfer -
auf und neben dem Platz harmonisch vereint.
Tatsächlich wird an zwei Abenden pro Woche einfach „nur" gespielt. Nach
Einteilen der Mannschaften und schon beim obligatorischen Hadern mindestens
einer Mannschaft über eben diese Einteilung, bestätigt sich dann doch eines der
Vorurteile gegenüber AH-Fußball: Ehrgeiz altert nicht!
So wird auch bei den Dünamoohs äußerst couragiert und ansehnlich um den
Tagessieg gespielt. Hitzig wird es dennoch sehr selten, denn trotz mittlerweile
großer Mannschaftsstärke ist der Ehrgeiz nie der Verbissenheit gewichen.
Einziger Diskussionspunkt ist allerhöchstens die Trainingsdauer. Während die
einen verlässlich nach einer Stunde auf das gastronomische Angebot im
Vereinsheim verweisen, sind andere auch nach über anderthalb Stunden entrüstet
über das plötzliche Trainingsende. Die Meinung sind hier aber äußerst variabel,
der jeweilige Spielstand hat einen entscheidenden Einfluss.
Vielleicht die bemerkenswerteste Eigenschaft der Dünamoohs: Von 5 auf 70
Mitglieder, davon über 30 aktive Spieler, in 6 Jahren gewachsen, hat sich am
Teamspirit nie etwas geändert. So sehen wir auch gelassen dem sprichwörtlich
verflixten siebten Jahr des Bestehens entgegen und freuen uns auf Fußball und
mehr im Kreis einer durch und durch eingespielten Gemeinschaft!
Tobias Jürgenhake